Mission 10


100% regenerativ erzeugter Wasserstoff ermöglicht Klimaneutralität – ab 2025 sind neue stationäre Verbrennungsmotoren zur Strom- und Wärmeerzeugung H2-ready.

Regenerativ erzeugter Wasserstoff steht als Energieträger im Zentrum CO2-freier Energieerzeugung – neben der direkten Nutzung „grünen“ Stroms (siehe Mission 9). Er wird durch Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt. Dieser Wasserstoff ist CO2-frei und kann ganz unterschiedlich eingesetzt werden, etwa in Brennstoffzellen oder Motoren. In Mission 2 haben wir dargestellt, wie Verbrennungsmotoren (aufgrund ihrer Flexibilität) regenerative Energiequellen in idealer Weise ergänzen und einen entscheidenden Beitrag für die Versorgungssicherheit im Energiesektor leisten. Derzeit werden diese Motoren noch überwiegend mit Erdgas betrieben und können damit bereits einen CO2-Vorteil gegenüber Kohle verzeichnen (vgl. Mission 8). Wenn sie nun Strom und Wärme direkt aus Wasserstoff erzeugen, arbeiten sie klimaneutral und ohne dass dabei CO2 entsteht – ein echter Meilenstein für den Schutz des Klimas und der Umwelt.

Stationäre Verbrennungsmotoren sind langlebige Wirtschaftsgüter, die von ihren Betreibern hohe Investitionen erfordern. Motoren, die heute bzw. in naher Zukunft in Betrieb genommen und zunächst noch mit klassischen fossilen Brennstoffen betrieben werden, müssen sich also an die Anforderungen einer klimafreundlichen Energieversorgung anpassen lassen, damit Investitionssicherheit und damit auch Investitionsbereitschaft entsteht. Ab 2025 neu angeschaffte stationäre Verbrennungsmotoren zur Strom- und Wärmeerzeugung können daher bis zu 100% Wasserstoff verbrennen, u. U. nach Updates oder spezifischen Nachrüstungen.

Insgesamt arbeitet ein Wasserstoffmotor übrigens nicht anders als jeder andere Verbrennungsmotor und folgt damit lang erprobten und bewährten Prinzipien der Energiewandlung. Doch stellten und stellen sich den Ingenieurinnen und Ingenieuren zahllose Herausforderungen, die es zu bewältigen galt und gilt, um hervorragende Zuverlässigkeit und Effizienz auch im Betrieb mit Wasserstoff zu erreichen. Sich diesen Problemen zu stellen, ist letztlich eine rein konventionelle und lösbare, aber nicht triviale Entwicklungsaufgabe. So müssen, um ein konkretes Beispiel zu nennen, alle Komponenten besonders hohe Anforderungen an die Dichtigkeit erfüllen, da Wasserstoff wegen der geringen Molekülgröße stark diffundiert. Zudem hat H2 sehr schlechte Schmiereigenschaften. Dennoch: Spätestens 2025 ist es so weit, neue stationäre Verbrennungsmotoren zur Strom- und Wärmeerzeugung sind dann H2-ready.